WHO empfiehlt Medienkompetenz in die Lehrpläne aufzunehmen

Mediensucht nimmt zu: Laut einer aktuellen WHO-Untersuchung haben mehr Kinder und Jugendliche einen problematischen Umgang mit sozialen Medien und Videospielen.
Neue Daten des WHO-Regionalbüros für Europa deuten auf einen starken Anstieg der problematischen Nutzung sozialer Medien bei Jugendlichen hin, wobei die Raten von 7 % im Jahr 2018 auf 11 % im Jahr 2022 gestiegen sind. In Verbindung mit der Erkenntnis, dass 12 % der Jugendlichen durch problematisches Spielverhalten gefährdet sind, gibt dies Anlass zu großer Sorge über die Auswirkungen der digitalen Technologie auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden junger Menschen. Die Erkenntnisse stammen aus der Studie zum Gesundheitsverhalten von Kindern im schulpflichtigen Alter (HBSC-Studie), in deren Rahmen im Jahr 2022 fast 280 000 junge Menschen im Alter von 11, 13 und 15 Jahren in 44 Ländern und Regionen in Europa, Zentralasien und Kanada befragt wurden.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Mehr als jeder zehnte Jugendliche (11 %) zeigte Anzeichen eines problematischen Verhaltens im Hinblick auf die sozialen Medien, hatte Schwierigkeiten, die Nutzung sozialer Medien zu kontrollieren, und hatte mit negativen Folgen zu kämpfen. Die Angaben von Mädchen deuteten auf ein höheres Maß einer problematischen Nutzung sozialer Medien hin als bei Jungen (13 % gegenüber 9 %).
- Mehr als ein Drittel (36 %) der jungen Menschen gab an, ständig online mit Freunden in Kontakt zu stehen, wobei die höchsten Raten bei 15-jährigen Mädchen (44 %) zu verzeichnen waren.
- Ein Drittel (34 %) der Jugendlichen spielte täglich digitale Spiele, wobei mehr als jeder Fünfte (22 %) an Spieltagen mindestens 4 Stunden lang spielte.
- 12 % der Jugendlichen sind durch problematisches Spielverhalten gefährdet, wobei Jungen eher als Mädchen Anzeichen für problematisches Spielverhalten zeigen (16 % gegenüber 7 %).
Der Bericht definiert die problematische Nutzung sozialer Medien als ein Verhaltensmuster, das durch suchtähnliche Symptome gekennzeichnet ist. Hierzu zählen die Unfähigkeit, die Nutzung sozialer Medien zu kontrollieren, Entzugserscheinungen bei Nichtnutzung, die Vernachlässigung anderer Aktivitäten zugunsten sozialer Medien und negative Folgen im täglichen Leben aufgrund einer übermäßigen Nutzung.
Kopenhagen, 25. September 2024
Neue Daten des WHO-Regionalbüros für Europa deuten auf einen starken Anstieg der problematischen Nutzung sozialer Medien bei Jugendlichen hin, wobei die Raten von 7 % im Jahr 2018 auf 11 % im Jahr 2022 gestiegen sind. In Verbindung mit der Erkenntnis, dass 12 % der Jugendlichen durch problematisches Spielverhalten gefährdet sind, gibt dies Anlass zu großer Sorge über die Auswirkungen der digitalen Technologie auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden junger Menschen. Die Erkenntnisse stammen aus der Studie zum Gesundheitsverhalten von Kindern im schulpflichtigen Alter (HBSC-Studie), in deren Rahmen im Jahr 2022 fast 280 000 junge Menschen im Alter von 11, 13 und 15 Jahren in 44 Ländern und Regionen in Europa, Zentralasien und Kanada befragt wurden.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Mehr als jeder zehnte Jugendliche (11 %) zeigte Anzeichen eines problematischen Verhaltens im Hinblick auf die sozialen Medien, hatte Schwierigkeiten, die Nutzung sozialer Medien zu kontrollieren, und hatte mit negativen Folgen zu kämpfen. Die Angaben von Mädchen deuteten auf ein höheres Maß einer problematischen Nutzung sozialer Medien hin als bei Jungen (13 % gegenüber 9 %).
- Mehr als ein Drittel (36 %) der jungen Menschen gab an, ständig online mit Freunden in Kontakt zu stehen, wobei die höchsten Raten bei 15-jährigen Mädchen (44 %) zu verzeichnen waren.
- Ein Drittel (34 %) der Jugendlichen spielte täglich digitale Spiele, wobei mehr als jeder Fünfte (22 %) an Spieltagen mindestens 4 Stunden lang spielte.
- 12 % der Jugendlichen sind durch problematisches Spielverhalten gefährdet, wobei Jungen eher als Mädchen Anzeichen für problematisches Spielverhalten zeigen (16 % gegenüber 7 %).
Der Bericht definiert die problematische Nutzung sozialer Medien als ein Verhaltensmuster, das durch suchtähnliche Symptome gekennzeichnet ist. Hierzu zählen die Unfähigkeit, die Nutzung sozialer Medien zu kontrollieren, Entzugserscheinungen bei Nichtnutzung, die Vernachlässigung anderer Aktivitäten zugunsten sozialer Medien und negative Folgen im täglichen Leben aufgrund einer übermäßigen Nutzung.
Ein Fahrplan mit Maßnahmen
Obwohl die Ergebnisse ernüchternd sind, bieten sie doch zugleich einen Fahrplan für das weitere Vorgehen. Das WHO-Regionalbüro für Europa, das für Europa und Zentralasien zuständig ist, fordert politische Entscheidungsträger, Pädagogen und Anbieter von Gesundheitsleistungen dazu auf, dem digitalen Wohlbefinden von Jugendlichen mehr Priorität einzuräumen, und richtet dabei folgende spezifische Handlungsappelle an diese Zielgruppen:
- Mehr Investitionen in ein gesundheitsförderndes schulisches Umfeld, das die Vermittlung digitaler Kompetenzen umfasst. Umsetzung evidenzbasierter Programme in Schulen, die sich mit dem verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Medien, Online-Sicherheit, kritischem Denken und gesunden Spielgewohnheiten befassen.
- Ausweitung der psychischen Gesundheitsversorgung. Gewährleistung des Zugangs zu vertraulichen, unvoreingenommenen und erschwinglichen Angeboten der psychischen Gesundheitsversorgung, die sich mit Problemen befassen, die sich aus der problematischen Nutzung digitaler Technologien ergeben.
- Förderung eines offenen Dialogs. Anregung von Gesprächen über das digitale Wohlbefinden in Familien, Schulen und Gemeinschaften, um Stigmatisierung zu verringern und das Bewusstsein zu schärfen.
- Schulung von Pädagogen und Gesundheitsfachkräften. Angebot spezieller Schulungen, um eine effektive und integrative digitale Kompetenz und entsprechende Unterstützung zu gewährleisten.
- Durchsetzung der Rechenschaftspflicht von Plattformen. Sicherstellung, dass Social-Media-Plattformen Altersbeschränkungen durchsetzen, und Schaffung eines Regulierungsrahmens, der die verantwortungsvolle Gestaltung digitaler Tools für junge Nutzer fördert.
Den ungekürzten Beitrag auf der Seite der WHO: WHO Europa
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